Ultraschalltherapie

Bei der Ultraschalltherapie handelt es sich um eine Form der physikalischen Therapie. Wie der Name schon sagt, wird bei der Ultraschalltherapie Ultraschall verwendet. Die Energie der Wellen des Ultraschalls wird dabei in Wärme umgewandelt. Bei der Ultraschallbehandlung wird das Gewebe gereizt und die Durchblutung sowie der Stoffwechsel angeregt. Mit dieser Wärmetherapie werden Schmerzen und andere Beschwerden bei Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen gelindert.

Was ist die Ultraschalltherapie

Die Ultraschalltherapie erzeugt nicht nur Wärme, sondern bewegt auch Zellen und ihre Membrane. Die Therapie wird deshalb auch als "Massage im molekularen Bereich" bezeichnet. Die verspannten Muskeln werden durch Reibungswärme stimuliert. Mithilfe der Aktivierung des Stoffwechsels werden verklebte Faszien im Bindegewebe gelöst und die Selbstheilung des erkrankten Gewebes aktiviert.

Ultraschall-Behandlung am Rücken
Ultraschall-Behandlung am Knie

Was ist das Ziel der Ultraschalltherapie?

Mit der Ultraschalltherapie wird der Heilungsprozess im Körper aktiviert und beschleunigt. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und die Selbstheilung zu aktivieren. Die Therapie wird oftmals in Kombination mit anderen Therapieformen der Physikalischen Therapie bzw. Elektrotherapie angewandt.

Die Ultraschallwellen können auch dazu genutzt werden, dass Medikamente oder andere Wirkstoffe (z.B. Schmerzmittel oder Entzündungshemmer) besser in die erkrankten und verletzten Muskelregionen eingebracht werden. Das Verfahren der thermischen Wärmewirkung soll Muskelverspannungen sowie Verklebungen lösen, die Selbstheilung aktivieren und Schmerzen lindern und eliminieren.

Ultraschall-Behandlung im Schulterbereich

Wirkung der Ultraschalltherapie

Normalerweise ist der Begriff Ultraschall von der Ultraschalluntersuchung beim Arzt bekannt. Hierbei nutzt der Arzt den reflektierten Ultraschall für die Untersuchung. Ein Teil dieser Schallwellen wird vom Gewebe verschluckt (=absorbiert). Dieser Effekt wird in der Ultraschalltherapie therapeutisch nutzbar gemacht. Bei der Therapie geht es also nicht darum, Organe oder andere Körpervorgänge sichtbar zu machen, sondern Heilung oder Linderung von vielerlei Beschwerden zu erzielen.

Die Schallwellen der Ultraschalltherapie gehen bei diesen Behandlungsmethoden durch die Haut in das betroffene Gewebe. Im Körper bewirkt die Ultraschallwelle Wärme und Vibrationen. Der Schall wird also in eine andere Energieform (Wärme) umgewandelt und erzeugt auch eine mechanische Reaktion (Vibration). Letzteres kann man als eine Art Mikromassage verstehen, indem die Schallenergie vom Gewebe absorbiert und in Reibungsenergie umgewandelt wird.

Die Wirkeffekte dieser Energieumwandlung reichen von verbesserter Durchblutung und Dehnbarkeit des Gewebes über eine vermehrte Zellaktivität bis hin zu einer verbesserten Wundheilung und Linderung von Schmerzen. Der therapeutische Ultraschall zählt zu den effektivsten Heilverfahren zur Tiefenerwärmung. Kombiniert mit anderen Therapieformen wird die Ultraschalltherapie daher gerne und erfolgreich in der Physiotherapie eingesetzt.

Die Wirkung der Ultraschalltherapie erhöht sich in härteren Bereichen (z.B. beim Knochen). Der Grund: die Schallwellen werden dort stärker reflektiert. In der Umgebung dieses Knochens - zum Beispiel im umliegenden Muskel - erhöht sich dann die Wärme.

Anwendungsbereiche der Ultraschall Therapie

Die Anwendungsgebiete der Ultraschalltherapie sind sehr vielfältig. Sie kommt in der Physiotherapie bei vielerlei Krankheiten und Problemen des Bewegungsapparates zum Einsatz. Oftmals setzt der Physiotherapeut das Heilverfahren zur Unterstützung anderer Therapieformen ein. In erster Linie wird die Energieübertragung der Ultraschallwellen dazu genutzt, Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates zu behandeln. Hierzu zählen chronische Schmerzen in den Gelenken wie etwa dem Knie oder dem Ellbogen. 

Die Heilwirkung der Schallwellen wird darüber hinaus bei Muskelverspannungen und Überlastungen sowie bei Verletzungen der Sehnen, Bänder oder Schleimbeutel genutzt. Weitere Anwendungsgebiete der Ultraschalltherapie sind rheumatische Erkrankungen, Schmerzen durch Gelenkverschleiß (Arthrose), Sehnenscheidenentzündung, Funktionsstörungen im Bereich der Wirbelsäule sowie bei Unfällen (z.B. Knochenbrüche, Prellungen, Stauungen).

Ultraschallgerät

Sonderform Ultraphonophorese

Die Wirkung der Ultraschalltherapie wird von manchen Therapeuten und Ärzten zusätzlich dazu genutzt, Medikamente (z.B. Entzündungshemmer oder Schmerzmittel) näher an die erkrankten Stellen heranzubringen. Diese Sonderform der Ultraschalltherapie wird in Fachkreisen als Ultraphonophorese oder auch Sonophorese bezeichnet.

Ablauf einer Ultraschalltherapie

Bei der Behandlung setzt der Therapeut den Ultraschallkopf direkt auf die betroffene Körperregion. Hierbei verwendet er ein Kontaktgel, sodass eine optimale Übertragung der Schallwellen ins Gewebe erfolgen kann. Es darf sich keine Luft zwischen Schallkopf und Haut befinden, sonst funktioniert die Übertragung nicht effektiv. Bei korrekter Anwendung mit dem Ultraschallgel dringen die Schallwellen etwa fünf Zentimeter tief in das betroffene Gewebe ein. Wichtig ist die permanente, kreisförmige Bewegung des Schallkopfs über der schmerzenden Stelle. So wird verhindert, dass der Schallkopf an einer Körperstelle zu viel Wärme überträgt.

Bei der Behandlung mit den Ultraschallwellen treten keinerlei Schmerzen auf. Der Patient verspürt höchstens ein leichtes Kribbeln oder Klopfen in der entsprechenden Körperregion. Der Physiotherapeut stellt bei der Anwendung der Ultraschallbehandlung die jeweils notwendige Zeit, Strom und Frequenz auf dem Ultraschalltherapiegerät ein. Die Beschallung erfolgt entweder als Impulsschall oder als Dauerschall. In der Regel dauern die Sitzungen nur wenige Minuten, bei chronischen Erkrankungen können sie bis zu zehn Minuten angewendet werden. Die Frequenzen liegen beim therapeutischen Ultraschall zwischen 0,8 und 3 MHz. Je höher die Frequenzen, desto schneller wird der Schall absorbiert. Beim diagnostischen Ultraschall liegen sie zwischen 3 und 20 MHz.

Kosten der Ultraschall Therapie

Die Ultraschalltherapie wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Eine Heilpraktikerversicherung, die nach dem Hufelandverzeichnis abrechnet, kommt für die Kosten einer Ultraschallbehandlung auf.

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Risiken und Nebenwirkungen

Eine Behandlung mit der Ultraschalltherapie ist ein gängiges Verfahren der Physiotherapie. Da die Anwendungen einige Risiken mit sich bringen können, sollten sie nur von ausreichend geschulten Fachpersonal durchgeführt werden. So kann es zum Beispiel bei einer Überdosierung zur Bildung von Bläschen auf der Haut und im Gewebe kommen.

Probleme können auch auftreten, wenn der Ultraschallkopf nicht oder zu langsam bewegt wird. Dies kann zu Rötungen, Reizungen oder Schwellung des Gewebes führen. Ebenfalls möglich ist eine Schädigung der Zellen oder sogar eine Einblutung ins Gewebe. Um Schmerzen auszuschließen, muss die Dosierung bzw. Dauer der Anwendungen und Frequenz bei dieser Art der Elektrotherapie sehr genau geplant und korrekt eingestellt werden.

Therapeutin bei den Vorbereitungen

Bei korrekter Anwendung kommt es durch Ultraschall zu keinerlei Nebenwirkungen. Sollten Sie also bei Behandlung innerhalb einer Ultraschalltherapie Schmerzen empfinden, müssen Sie Ihren zuständigen Physiotherapeuten umgehend informieren.

Kontraindikationen der Ultraschalltherapie

Das Verfahren der Ultraschalltherapie darf bei folgenden Problematiken und Erkrankungen nicht zum Einsatz kommen: Bei Menschen mit Herzschrittmachern oder bösartigen Tumoren, bei Krampfadern oder Thrombosen, bei einem künstlichen Gelenk aus Polyethylen sowie bei Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten. Gleiches gilt für Personen mit Blutgerinnungsstörungen und akuten Entzündungen.

Historie der Therapie mit Ultraschall

Offiziell gilt der österreichische Neurologe und Psychiater Karl Theo Dussik (1908 bis 1968) als erster Mediziner, der Ultraschall für diagnostische Zwecke nutzbar gemacht hat. Er hat die Ultraschalltherapie zusammen mit seinem Bruder, dem Radiotechniker und Physiker Friedrich Dussik, weiter entwickelt. Mit seiner Technik der Ultraschalldiagnostik konnte er erstmals die Ventrikel (=Hohlräume) des Gehirns darstellen.

Erste Versuche, den Ultraschall therapeutisch in der Medizin nutzbar zu machen, wurden von R. von Pohlmann im Jahre 1938 unternommen. Der Berliner Physiker hat ein erstes Ultraschallgerät konstruiert, das ab 1939 zum Einsatz kam. Er nutzte seine Ultraschallbehandlung bereits für die Behandlung von Erkrankungen wie Ischialgien und Myalgien sowie bei Schmerzen im Rücken.

Heute ist die Ultraschalltherapie als Form der Physikalischen Therapie und Elektrotherapie nicht mehr aus der modernen Physiotherapie wegzudenken. Sie unterstützt bei der Behandlung von Schmerzen und vielerlei anderer Beschwerden.