Die Fußreflexzonenmassage gehört zu den Ordnungstherapien der Naturheilkunde. Grundlage der Fußreflexzonenmassage ist die Annahme, dass sich der gesamte Körper auf der Fußsohle wider spiegelt und alle Körperregionen miteinander in Verbindung stehen. Der Fuß wird hierfür wie eine Landkarte in verschiedene Zonen unterteilt. Jede Fußregion repräsentiert eine bestimmte Körperregion. Durch Druck auf die jeweiligen Stellen am Fuß können Beschwerden in zugehörigen Körperbereichen gelöst werden.
WAS IST EINE FUßREFLEXZONENMASSAGE?
Die Fußreflexzonenmassage hat unter anderem ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Nach der Qi-Lehre der TCM hängt die körperliche Gesundheit vom störungsfreien Energiefluss der Lebensenergie (Qi) entlang der körpereigenen Energieleitbahnen (Meridiane) ab. Die Fußreflexzonenmassage in der TCM beruht auf der Grundannnahme, dass die Füße über diese Meridiane mit den Organen und anderen Körperteilen verbunden sind. Jeder Meridian steht für ein bestimmtes Organ. Durch Stimulation oder Massage bzw. Akupressur der entsprechenden Fußzonen lassen sich Blockaden in den Energieleitbahnen beheben.
ZIEL DER REFLEXZONENMASSAGE
Das Ziel der Fußreflexzonenmassage ist es, den Energiefluss der Meridiane wieder vollkommen herzustellen. Durch Stimulation der jeweiligen Reflexzonen am Fuß können Beschwerden und Krankheiten in den jeweilig verbundenen Bereichen des Körpers und Organen gelindert oder geheilt werden. Dies geschieht durch Lösen von Blockaden, sodass das Qi wieder frei fließen kann.
WIE WIRD EINE REFLEXZONENTHERAPIE AM FUSS DURCHGEFÜHRT?
Die Behandlung einer Reflexzonentherapie am Fuß erfolgt immer bei einem ausgebildeten Therapeuten. Meist handelt es sich dabei um Heilpraktiker, die eine spezielle Fortbildung für Fußreflexzonenmassage absolviert haben. Zunächst wird in einer ausführlichen Erstanamnese immer abgeklärt, ob es bereits bekannte Organbeschwerden oderweitere Erkrankungen oder Beschwerden gibt.
Für die eigentliche Behandlung liegt der Patient mit aufrechtem Oberkörper barfuß auf der Behandlungsliege. Der Patient soll es bequem haben und sich wohlfühlen, damit der Reflexologe die Massagegriffe am entspannten Fuß durchführen kann. Als erstes untersucht der Behandler die Füße auf Rötungen, Schwellungen oder Wassereinlagerungen. Erst nach einer ausführlichen Untersuchung, werden die ersten Massagegriffe an den Füßen durchgeführt.
Tonisierende Griffe und sedierende Griffe
Bei der Massage unterscheidet der Masseur zwischen kreisenden Bewegungen (tonisierende Griffe) und Handgriffe ohne Bewegung (sedierende Griffe). Mit tonisierenden Griffen sollen die Organe stimuliert und somit ein Resonanzreflex erzeugt werden. Die sedierenden Griffe sollen beruhigend wirken. Der Behandler drückt die Stelle so lange ohne Bewegung, bis der Schmerz nachlässt. Letztere dienen vor allem zur Schmerzbehandlung.
Die Therapie besteht übrigens immer aus mehreren Sitzungen. Der Therapeut notiert hierbei genauestens alle Fußreflexzonen, die Reaktionen gezeigt haben. So kann bei der nächsten Sitzung gezielt an den zugehörigen Druckpunkten dieser Zonen weiter gearbeitet werden.
WELCHE WIRKUNG HAT DIE REFLEXZONENMASSAGE AM FUSS?
In Deutschland hat Hanne Marquardt die Fußreflexzonenmassage bekannt gemacht und weiter entwickelt. Gemäß ihrer Behandlungsmethode ist die Fußreflexzonenmassage als indirekte Massage der Organe über die zugehörigen Reflexpunkte am Fuß wirkungsvoller und effektiver, als die direkte Bearbeitung der entsprechenden Körperbereiche.
Diese Reflexpunkte sind bestimmten Bereichen an den Füßen zugeordnet. In jedem dieser Bereiche sitzen die Nervenendpunkte bestimmter Organe und Muskeln. Durch Stimulierungdieser Reflexpunkte werden die Selbstheilungskräfteaktiviert und dadurch Symptome und Krankheiten bekämpft.
Durchblutungsfördernde Wirkung
Ein wissenschaftlicher Nachweis über die Wirksamkeit der Fußreflexzonenmassage fehlt bisher. Allerdings ist eine wohltuende Wirkung einer Fußmassage kaum von der Hand zu weisen. Schließlich befinden sich an den Fußsohlen sehr viele Nervenrezeptoren. Kleinere Studien haben zudem ergeben, dass eine Druckpunktmassage definitiv die Durchblutung fördert sowie eine beruhigende und angstlösende Wirkung auf den Patienten hat.
Eine Fußreflexzonenmassage ersetzt bei bestimmten Krankheiten keine medizinische Behandlung. Allerdings kann sie für bestimmte Bereiche durchaus ergänzend zur Genesung oder Symptomlinderung beisteuern.
ANWENDUNGSGEBIETE DER REFLEXZONENMASSAGE
Die Fußreflexzonentherapie kann für vielerlei Symptome und Krankheitsbilder eine Verbesserung oder Linderung der Beschwerden bewirken. Hierzu zählen unter anderem akute und chronische Schmerzen entlang des gesamten Bewegungsapparates.
Ein paar Beispiele für die Bereiche des Fußes und deren positive Wirkung über die Stimulierung der zugehörigen Reflexzone: der Druck auf den großen Zeh kann eine Linderung von Schmerzen im Nacken und einer Lockerung der Muskulatur bewirken. Die Spitze des großen Zehs wirkt positiv auf unser Gehirn ein. Und Reflexbahnen im Ballen stehen mit unserem Herz in Verbindung.
Abgesehen von Lockerung der Muskulatur, sorgen die verschiedenen Maßnahmen auch für eine erhöhte Durchblutung sowie für eine Verbesserung der Organtätigkeiten des Menschen. Der Grund: Die Füße sind über Nervenbahnen mit allen Organen im Körper verknüpft. Durch die Druckmassage bestimmter Reflexpunkte werden Blockaden gelöst. Das zugehörige Organ kann wieder mit mehr Energie versorgt werden und profitiert somit von einer gesteigerten Durchblutung, was wiederum die Selbstheilungskräfte der entsprechenden Körperteile anregt.
WEITERE ANWENDUNGSGEBIETE
Gute Erfolge erzielen Therapeuten auch bei chronischen Kopfschmerzen, Verspannungen, Schwindel, Kreislaufstörungen und Migräne, bei Schlafstörungen, Antriebsschwäche und Erschöpfungszuständen. Weitere Anwendungsgebiete sind Gelenkschmerzen, Heuschnupfen, Bronchitis sowie Hautprobleme wie Neurodermitis oder Ekzeme. Die Massage der Fußreflexzonen hat sich auch bei Patienten mit häufigen Blasenentzündungen, beim Reizdarmsyndrom, bei Magenschleimhautentzündungen sowie bei Durchfall und Hämorrhoidenleiden bewährt.
Speziell bei Frauen können unter anderem Menstruationsschmerzen oder Wechseljahrsbeschwerden erfolgreich behandelt werden. Die Fußreflexzonenmassage kann auch bei Schwangerschaftsbeschwerden und bei der Geburtsvorbereitung Unterstützung leisten.
NEBENWIRUNGEN DER FUSSREFLEXZONENMASSAGE
Sie sollten eine Fußreflexzonenmassage in jeden Fall nur von geschulten Personen durchführen lassen. Reflexzonenmassagen sind mit einer normalen Fußmassage nicht vergleichbar. Unerfahrene Therapeuten sollten daher nicht einfach am Körper herumdoktern.
Und selbst bei richtiger Anwendung, kann es durchaus zu Nebenwirkungen dieser Behandlungsform kommen. Folge einer Fußreflexzonenmassage kann zum Beispiel ein erhöhter Puls sein, auch Übelkeit und Schwindel können die Folge sein. Im Ernstfall sollte die Behandlung lieber abgebrochen werden.
WANN SOLLTE EINE FUSSREFLEXZONENMASSAGE NICHT DURCHGEFÜHRT WERDEN?
Es gibt einige Fälle, in denen Patienten von der Behandlung der Fußreflexzonenmassageabgeraten werden sollte. Es handelt sich unter anderem um offene Wunden am Fuß, wenn ein diabetischer Fuß vorliegt, entzündeten Venen oder Gelenks- und Knochenbeschwerden am Fuß. Zudem sollten Sie bei akuten Infektionskrankheiten oder Fieber von dieser Behandlungsform absehen. Gleiches gilt für Menschen mit Psychosen, denn die Druckmassage könnte einen Krankheitsschub im Körper verursachen oder begünstigen.
KOSTEN DER FUSSREFLEXZONENMASSAGE
Die Wirkung der Fußreflexzonenmassage ist medizinisch nicht belegt. Es ist also kein wissenschaftlich fundierter Therapieansatz. Die gesetzlichen Krankenkassenübernehmen daher in der Regel keinerlei Kosten für dieses Naturheilverfahren.
Sie interessieren sich für eine Fußreflexzonenmassage und wollen die Kosten nicht aus eigener Tasche bezahlen? Sorgen Sie frühzeitig mit einer Heilpraktikerversicherung vor. Nutzen Sie am besten gleich unserem unverbindlichen Rechner, um die für Sie und Ihre Familie passende Heilpraktiker Versicherung zu finden:
HISTORIE UND ENTSTEHUNG DER FUSSREFLEXZONENMASSAGE
Die Fußreflexzonenmassage hat eine Jahrtausende alte Tradition. Schon im alten China und bei den Indianern wurde die Massage und Druckbehandlung der Füße zur Heilung und Behandlung von Kranken angewandt. Schon damals erkannten die Behandler die Wechselbeziehung zwischen verschiedenen Zonen den Fußes und anderen Körperzonen.
In die westliche Medizin hielt die Fußreflexzonenmassage erst später Einzug. Der amerikanische ArztWilliam Fitzgerald (1872 bis 1942) gilt als Pionier. Er erlernte Anfang des 20. Jahrhunderts die Heilmethode direkt bei den indianischen Ureinwohnern Mittel- und Nordamerikas. Er kombinierte sein schulmedizinisches Wissen und entwickelte daraus die medizinische Methode der Reflexzonen. Dabei teilte er den Körper in zehn symmetrisch angeordnete Zonen auf. Dies war die Geburtsstunde der heutigen Reflexzonen-Therapie.
Hanne Marquardt hat die Fußreflexzonenmassage in Deutschland bekannt gemacht . Sie begann in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mit Kursen für die Behandlung der Fußreflexzonen. Unter ihrer Anleitung entwickelte sich die Fußreflexzonentherapie zu einer anerkannten Komplementärtherapie in der Naturheilkunde.
Heute wird die Fußreflexzonenmassage in vielen Naturheilpraxen sowie in Kliniken und Rehabilitationszentren für physikalische Therapie eingesetzt.